Klimahauptstadt Graz - Drei Tage im Einsatz für eine nachhaltige Zukunft
Von 06. bis 08. April versammelten sich mehr als 300 WissenschaftlerInnen, MultiplikatorInnen, Personen aus der Verwaltung und am Thema interessierte Österreicherinnen und Österreicher erstmalig in Graz, um beim 17. Österreichischen Klimatag über die Herausforderungen des Klimawandels zu diskutieren und wissenschaftliche Fortschritte zu besprechen.
Der erste Tag widmete sich der Vernetzung der Forscherinnen und Forscher und fand heuer zum ersten Mal statt - nicht die Präsentation wissenschaftlicher Fakten stand dabei im Fokus sondern die disziplinenübergreifende Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen, Ansätzen und fachlichen Zugängen. Rund 80 renommierte und NachwuchswissenschaftlerInnen nutzten diese Chance zum Netzwerken und Ideenaustausch. Neben Open Space Tischen und Diskussionsgruppen fanden besonders die Workshops zu Klimawandel und Kommunikation große Beachtung - in einer Radiodokumentation konnten die TeilnehmerInnen die Dos und Don'ts erfolgreicher Kommunikation live vor Ort ausprobieren. Im Anschluss haben Rektor Kainz der TU Graz und Herbert Formayer vom CCCA die Gäste am Klimatag-'Icebreaker' begrüßt und damit einen atmosphärischen Vernetzungsabend eingeleitet.
Die folgenden Tage widmeten sich traditionellerweise der Präsentation der neuesten Forschungsergebnisse des letzten Jahres. Nach der feierlichen Eröffnung durch den Hausherren Peter Scherrer (Vizerektor Uni Graz), Ingmar Höbarth (Klima- und Energiefonds), Helmut Hojesky (BMLFUW), Andrea Gössinger-Wieser (Land Steiermark) und Wolfgang Schöner (Obmann CCCA), fanden mehr als 50 SprecherInnen ein breites Publikum am RESOWI Zentrum der Karl-Franzens-Universität Graz, um Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diskutieren. Ausgezeichnet mit dem CCCA-Nachwuchspreis wurde Thomas Schinko (IIASA) für seinen Beitrag zum Thema "Developing a methodological framework for operationalizing Iterative Climate Risk Management based on insights from the case of Austria."
Einen neuen Zugang zum Themenkomplex Klimawandel lieferte der "KlimARS 2016-Kunstwettbewerb", der 99 KünstlerInnen zur Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Klimaänderung motivierte. Aus den vielen Einreichungen, die die Aktualität und die gesellschaftliche Bedeutung des Themas erkennen lassen, wählte eine hochkarätig besetzte Jury 20 Werke aus, die im Rahmen der Abendveranstaltung des Klimatags im MUMUTH der Kunstuniversität Graz präsentiert wurden. Dieser Abend führte zu einer sehr spannenden Annäherung zweier, nur scheinbar sehr unterschiedlicher, Welten.
Seit einigen Jahren erhält auch der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft mehr Raum innerhalb des Klimatags. In diesem Sinne wurde ein MultiplikatorInnen-Workshop zum Thema "Kommunikation für den Klimaschutz" organisiert. Auf Einladung des Landes Steiermark konzentrierten sich Kommunikatorinnen und Kommunikatoren intensiv auf die Formulierung von Botschaften und die interessantesten Kanäle für deren Verbreitung. Weiters wurden zwei Schulklassen eingeladen, sich mit ForscherInnen über ihre Fragen und Anliegen auszutauschen. Jetzt, in der entscheidenden Phase nach dem Pariser Abkommen und wenn wir tatsächlich einen Beitrag zum Erreichen der Pariser Ziele leisten wollen, ist die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft von besonderer Bedeutung für die heimische Wissenschaftscommunity. Die rhetorische Frage der hochkarätig besetzen Podiumsdiskussion "Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?" verdeutlichte die Dringlichkeit dieses Themas. Am heurigen Klimatag war man sich dabei einig, dass es unseren vollen Einsatz wie auch unterstützende Forschungsergebnisse braucht, um die Transformation hin zu einer post-fossilen, nachhaltigen Gesellschaft zu schaffen!
Kurz&Knapp
Neben seiner Kernaufgabe als wissenschaftliche Konferenz, kommt es im Zuge des Österreichischen Klimatags verstärkt zu einem Austausch zwischen Forschung, Politik und Öffentlichkeit.
Der 17. Österreichische Klimatag fand von 6.-8. April 2016 erstmals in Graz statt.