21. Österreichischer Klimatag "Clash of Cultures? Klimaforschung trifft Industrie!"
12.-13. April 2021, online
Nach dem Jubiläumsjahr 2019 (20. Klimatag) und COVID-bedingten Terminverschiebungen im Jahr 2020, hatte nun auch der 21. Österreichische Klimatag wieder einen besonderen Charakter. Denn dieser fand von 12.-13. April erstmal in Kooperation mit der Montanuniversität Leoben (MUL), einem der jüngsten Mitglieder des Climate Change Centre Austria (CCCA), digital statt. Das Format lockte dieses Jahr über 200 Teilnehmer_innen aus Wissenschaft, Forschungsförderung, Politik & Verwaltung sowie Wirtschaft & Industrie zum virtuellen Austausch.
Da die Universitätsstadt Leoben oft auch als Industriestadt bezeichnet wird, stand der diesjährige Klimatag ganz unter dem Motto "Clash of Cultures? Klimaforschung trifft Industrie?". Die MUL hat hierfür den idealen Rahmen geboten: Als eine der TU Austria Universitäten verbindet sie unter anderem Technik mit Wissenschaft und allen Bereichen der Rohstoffwissenschaften. Auch die Nachhaltigkeitsforschung gewinnt immer mehr an Bedeutung, nicht zuletzt durch die Einrichtung des Resources Innovation Center Leoben (ric-Leoben).
Zusammen mit dem Programmkomitee, Mitveranstalter_innen und Fördergeber_innen wurde ein attraktives Tagungsprogramm für die erstmalige online Austragung des Klimatags zusammengestellt, bei welchem auch Zeit für den (virtuellen) Austausch eingeplant wurde. Neben den fünf wissenschaftlichen Sessions Städte & Gemeinden, Auswirkung & Beobachtung, Vermeidung, Energie sowie Anpassung wurden wieder, vom Klima- und Energiefonds finanzierte ACRP Forschungsaktivitäten in Anwesenheit des ACRP Steering Committee präsentiert.
Eröffnung, Keynote und Diskussion
Bevor es am 12. April in die wissenschaftlichen Sessions ging, fand nach der offiziellen Eröffnung mit Peter Moser (MUL), Ingmar Höbarth (Klima- und Energiefonds), Ursula Lackner (Land Steiermark) Helmut Hojesky (BMK), Karolina Begusch-Pfefferkorn (BMBWF) und Helga Kromp-Kolb (CCCA), die Keynote mit anschließender Diskussion statt, die ganz im Rahmen der Maxime zum 21. Klimatag stand. Es sprachen Lukas Meyer (Professor für Philosophie und Leiter des Arbeitsbereichs Praktische Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Graz), Thomas Bürgler (Leiter F&E Roheisen sowie CEO der K1-MET GmbH der voestalpine Stahl GmbH), K. Christian Schuster (Senior Sustainability Expert bei Lenzing Aktiengesellschaft), Stefan Moidl (Geschäftsführer IG Windkraft Österreich) sowie Sigrid Stagl (Gründerin des Instituts für Ecological Economics und Leiterin des Departments für Sozioökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien).
Wissenschaftliche Sessions
Die virtuellen wissenschaftlichen Sessions im Anschluss bestanden aus jeweils 4 ausgewählten Vorträgen zur aktuellen Klimaforschung inkl. Diskussion sowie zugeordneten aufgezeichneten Audio-Posterpräsentationen mit virtuellem Forum für Feedback und Fragen. Ein Highlight war dieses Jahr die Vorstellung des Klimastatusbericht 2020 im Rahmen der Session II. Auch am zweiten Konferenztag, dem 13. April wurde in eindrucksvoller Weise die Bandbreite aktueller Erkenntnisse österreichischer Forschungsaktivitäten präsentiert.
Partizipative Formate
Trotz der online Abhaltung konnten wieder partizipative Formate am Klimatag angeboten werden. Sei es beim Workshop für Nachwuchswissenschaftler_innen, dem Workshop mit dem Land Steiermark zur Vernetzung von Wissenschaft und Verwaltung, dem Workshop für Schüler_innen mit dem Klimabündnis Steiermark oder dem virtuellen Empfang als Abendveranstaltung in Kooperation mit dem UniNEtZ Projekt. Zusätzlich wurde in den Kaffeepausen in Form von virtuellem Speed-Dating für Vernetzung gesorgt.
Beim Workshop mit dem Land Steiermark waren etwa 30 Expert_innen und Multiplikator_innen aus der Praxis eingeladen gemeinsam mit Helmut Jungwirth (Universität Graz), Sybille Chiari (Werner Lampert GmbH) und Katharina Toth (BOKU) über neue Ansätze und Ideen zur (Weiter-)Entwicklung von Maßnahmen und Programmen zu diskutieren.
Im Zuge des von Thomas Schinko (IIASA) geleiteten Workshops für Nachwuchswissenschaftler_innen, der sich diesmal ganz im Sinne des Klimatagmottos in Hinblick auf mögliche Karriereoptionen für Forscher_innen aus den Bereichen Klima(wandel) und Nachhaltigkeit in der Privatwirtschaft beschäftigte, waren Rainer Ammer (voestalpine Stahl GmbH), Johannes Naimer-Stach (Climate-KIC) und Lil Reif (FFG) eingeladen um mit den etwa 20 Teilnehmer_innen zu diskutieren.
Im Rahmen des diesjährigen Schüler_innen Workshop hatten 25 Schüler_innen der HAK Judenburg zunächst die Möglichkeit die Eröffnung des 21. Klimatags inkl. der Keynotes live mitzuverfolgen. Im Anschluss fand ein virtuelles Klimaquiz in Kooperation mit den Klimabündnis Steiermark statt, bei welchem die Schüler_innen die Möglichkeit hatten ihr bisheriges Klimawandelwissen zu testen und die thematischen Schwerpunkte der Klimatag Eröffnung und Keynotes zu diskutieren.
Abendveranstaltung
Die traditionelle Abendveranstaltung hat diesmal als virtueller Empfang in Kooperation mit UniNEtZ am 12. April stattgefunden. Nach einer kurzen Begrüßung mit Harald Rieder (CCCA Vorstand), Jochen Holzfeind (voestalpine GmbH), Patrick Trummer (MUL), Meike Bukowski (Universität Salzburg), Sophia-Marie Horvath (BOKU), Antonija Wieser (TU Graz), Fritz Hinterberger (Universität AK), Ulrike Payerhofer (Universität AK) sowie Christian Ruschitzka (Künstler) war der weitere Abend für gemütlichen Austausch an virtuellen Stehtischen in Zoom und Miro geöffnet.
Der Klimatag wurde am 13.04. mit den Stimmen der Teilnehmer_innen zur Frage was man sich vom Klimatag mitnehmen wird beendet.
Stimmen der Klimatag Teilnehmer_innen (Auswahl)
"Danke für den erfrischenden Klimatag, super organisiert, ich habe viele neue Perspektiven auf Themen bekommen, mit denen ich mich sonst weniger beschäftige."
"Es passieren an vielen Stellen wichtige Dinge, der Klimatag schafft eine erste Annäherung, aber wie bringen wir das wirklich zusammen? Great challenges for a great transformation!"
"Es ist schön, einmal die Menschen hinter den Forschungsprojekten zu sehen und kennenzulernen."
"Ich nehme vom Klimatag Motivation und Mut für meine weitere Klimaarbeit mit. Besonders gut hat mir das lockere UniNEtZ Event gefallen. Ein super Format!"
"Wie immer wunderbar, perfekt organisiert. Schön auch zu sehen, Jahr für Jahr, dass am Klimatag eine sehr vielfältige, aber zugleich mehr und mehr zusammenwachsende, Community zusammkommt. Glückwunsch!"
Vorträge und Posterpräsentationen
Die Inputs der Keynote finden Sie HIER.
Das Programm sowie den Tagungsband können Sie HIER einsehen.
Die Foliensätze zu den Vorträgen sowie die Audio-Posterpräsentationen des wissenschaftlichen Tagungsprogramms wurden für Sie im Programm bei den jeweiligen Sessions verlinkt (sofern diese freigegeben wurden). Sie können diese hier einsehen: Session I, Session II, Session III, Session IV, Session V, ACRP-1, ACRP-2
Folgender Kurzvortrag von Helmut Jungwirth wurde beim Workshop in Kooperation mit dem Land Steiermark gezeigt und gibt einen guten Einblick zum Thema Wissenschaftskommunikation.
Preise
Am 21. Klimatag wurde der CCCA-Nachwuchspreis für die Jahre 2020 und 2021 verliehen. Der Nachwuchspreis für das Jahr 2020 ging an Sandro Oswald (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) für das Paper "Using urban climate modelling and improved land use classifications to support climate change adaptation in urban environments: a case study for the city of Klagenfurt, Austria".
Der Nachwuchspreis für das Jahr 2021 wurde an Christoph Sejkora (Montanuniversität Leoben) für das Paper "Exergy as Criteria for Efficient Energy Systems—A Spatially Resolved Comparison of the Current Exergy Consumption, the Current Useful Exergy Demand and Renewable Exergy Potential" vergeben.
Der CCCA Posterpreis war auch heuer wieder fixer Bestandteil der Tagung. Alle Teilnehmer_innen konnten während der Tagung sowie einige Tage davor über ein Online Bewertungstool zum CCCA Posterpreis abstimmen. Auf Basis der Abstimmung hat eine Jury den Posterpreis vergeben. Die Jury bestand dieses Jahr aus Daniel Barben (AAU), Sabrina Frühauf (MUL) und Gerhard Wotawa (ZAMG und CCCA Vorstand).
Folgende Poster wurden auf die ersten 3 Plätze gewählt:
- Platz 1: Markus Ellersdorfer (MUL) für das Poster „Entwicklung eines nachhaltigen Kultivierungssystems für Nahrungsmittel in Metropolregionen“, P05
- Platz 2: Veronika Kulmer (JR) für das Poster „Fair and effective carbon pricing for Austria: insights from model comparison (FARECarbon)”, ACRP21_01
- Platz 3: Annina Thaller (Uni Graz) für das Poster „The road towards sustainable mobility: Disruptive potential of urban transport policies”, P06
Unterstützer_innen
Der 21. Österreichische Klimatag wurde durch die Unterstützung folgender Einrichtungen (alphabetisch gelistet) ermöglicht, bei denen wir uns im Namen des gesamten CCCA herzlich bedanken möchten:
- Bundesforschungszentrum für Wald
- Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
- Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
- Klimabündnis Steiermark
- Klima- und Energiefonds
- Land Steiermark
- Montanuniversität Leoben
- Technische Universität Graz
- UniNEtZ
- Universität für Bodenkultur Wien
- Universität für angewandte Kunst Wien
- Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik