Nachlese & Impressionen

23. Österreichischer Klimatag unter dem Motto "Ressourcen im Wandel"
11.-13. April 2023, Montanuniversität Leoben

Bereits im Jahr 2020 wäre der Klimatag unter dem Motto „Clash of Cultures? Klimaforschung trifft Industrie!“ als Präsenzveranstaltung an der Montanuniversität Leoben (MUL) geplant gewesen. Dieser musste aber aufgrund der COVID-19 Pandemie abgesagt werden. 3 Jahre später konnte der 23. Österreichische Klimatag den Clash of Cultures von 11. bis 13. April 2023 an der MUL wiederaufleben lassen. Heuer setzte man sich mit dem Motto des 23. Klimatages - „Ressourcen im Wandel“ - zum Ziel nachhaltige Ressourcennutzung in den interdisziplinären Diskurs des Klimatages zu bringen.

Rund 210 Teilnehmende aus Wissenschaft, Forschungsförderung, Politik und Verwaltung sowie weitere Interessierte haben sich in der Industriestadt Leoben eingefunden, um die Kernthemen der MUL, die auch aktuell den politischen sowie gesellschaftlichen Diskurs dominieren, aufzugreifen. Dieses Jahr war das Medieninteresse besonders hoch (siehe Presseberichte zum Klimatag). So haben neben Printmedien auch Radio- und Fernsehinterviews stattgefunden. Inhaltliche Schwerpunkte lagen während der Tagung u.a. auf den Themen Energie, Rohstoffe und Ressourcen im Kontext des Klimawandels. Die MUL bot hierfür den idealen Rahmen: Als eine der TU Austria Universitäten verbindet sie unter anderem Technik mit Wissenschaft und allen Bereichen der Rohstoffwissenschaften. Auch die Nachhaltigkeitsforschung gewinnt immer mehr an Bedeutung, nicht zuletzt durch die Einrichtung des Resources Innovation Center Leoben (ric-Leoben).

Damit war die MUL dieses Jahr Gastgeberin für die wichtigste Netzwerkveranstaltung der österreichischen Klimaforschungscommunity, die auch heuer wieder erfolgreich als Green Meeting zertifiziert wurde.

Die Fotorechte liegen beim CCCA sowie der Montanuniversität Leoben. Unterhalb finden Sie die Nachlese zu den Programmpunkten im Detail:

Eröffnung, Keynote und Diskussion

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Nach den offiziellen Begrüßungsworten von Harald Rieder (CCCA Obmann), Wilfried Eichlseder (Rektor der MUL), Bernd Vogl (Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds), Karolina Begusch-Pfefferkorn (Referatsleiterin im BMBWF), Helmut Hojesky (Abteilungsleiter im BMK) und Andrea Gössinger-Wieser (Klimaschutzkoordinatorin der Steiermark) fand am 12. April die Keynote zum Veranstaltungsmotto statt. Anke Weidenkaff, Professorin für das Fachgebiet Werkstofftechnik und Ressourcenmanagement sowie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der deutschen Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), sprach, unter anderem, über Materialien für die Energiewende und Recycling von Brennstoffzellen und liefert damit die inhaltliche Grundlage für die anschließende Publikumsdiskussion, welche den „Clash of Cultures“ in den verschiedenen Wissenschaftsschulen sichtbar machte und für intensive Diskussionen sorgte. Dies zeigte einmal mehr die Notwendigkeit für umfassenden interdisziplinären Austausch. Der Klimatag soll genau diesen Rahmen schaffen, denn, um mit den gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen, die der Klimawandel aufwirft, erfolgreich umgehen zu können, braucht es die Kooperation und den Input aller Disziplinen. Zudem bestätigten die Diskussionen, dass auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft neben technischen, vor allem auch soziale Innovationen erforderlich sind, um einen Wandel der Ressourcennutzung zu erreichen.

Die Folien zur Eröffnung finden Sie HIER.

Die Folien zur der Keynote finden Sie HIER.

Eine Aufnahme der Eröffnung, Keynote und Diskussion finden Sie HIER. (c) Radio Freequenns, Werner Raggl

0:00 - 8:13: Eröffnung durch Katrin Brugger
8:13 - 29.43: Begrüßungsworte von Harald Rieder, Wilfried Eichlseder, Bernd Vogl, Karolina Begusch-Pfefferkorn, Helmut Hojesky und Andrea Gössinger-Wieser
29:44 - 1:35:00: Vortrag Prof. Anke Weidenkaff + Diskussion
1:35.20: 2 Fragen an Prof. Anke Weidenkaff

 

Wissenschaftliche Sessions & ACRP-Sessions

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Neben den fünf wissenschaftlichen Sessions Vermeidung, Land & Mensch, Auswirkungen & Beobachtungen, Mobilität & Infrastruktur sowie Transformation wurden am 12. & 13. April ebenfalls wieder, vom Klima- und Energiefonds finanzierte, ACRP-Forschungsaktivitäten in der ACRP-Session 1 und ACRP-Session 2 in Anwesenheit des ACRP Steering Committee vorgestellt, um so die Qualitätssicherung der Projekte zu gewährleisten.

Die fünf wissenschaftlichen Sessions bestanden aus jeweils 5 ausgewählten Vorträgen zur aktuellen Klimaforschung inkl. Diskussion. Zudem wurden die thematisch zugeordneten Poster kompakt von dem jeweiligen Session Chair vorgestellt. Der Austausch zu den Postern fand in den Pausen statt. Teilnehmende des Klimatags hatten die Möglichkeit sich am Buffet zu stärken sowie die Posterpräsentationen zu besuchen.

Das Programm sowie den Tagungsband können Sie HIER einsehen.

 

Partizipative Formate

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Einmal mehr erwarteten die Tagungsteilnehmer:innen interaktive und partizipative Formate. Im Zuge des Workshops für Nachwuchswissenschaftler:innen zum Thema „Kipppunkt Klimaproteste - Forschung & Aktivismus im Wandel“ waren Expert:innen aus Forschung, Aktivismus und Zivilgesellschaft eingeladen, um mit den etwa 40 Teilnehmer:innen über die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft zu diskutieren.

Der Dialog zwischen Expert:innen und Multiplikator:innen aus der Verwaltung und Andrea Gössinger-Wieser (Klimaschutzkoordinatorin der Steiermark), Simon Plösch (KLAR! Murraum Leoben), Stefanie Peßenteiner (Stadt Linz), Dominik Piringer (Stadt Graz), Bettina Fischer (Land Steiermark), Renate Renner (MUL), Marianne Bügelmayer-Blaschek (AIT), Claudia Hahn (Geosphere Austria), Clemens Gattringer (Klima- und Energiefonds) sowie Michael Brenner-Fließer (Joanneum Research) zielte beim diesjährigen Workshop mit dem Land Steiermark zum Thema „Land – Stadt - Klima: Aktive Klimawandelanpassung im Umgang mit Hitze und Naturgefahren“ darauf ab, Erfahrungen auszutauschen, um die konkrete Maßnahmenplanung und -umsetzung im Bereich Klimawandelanpassung auf allen Verwaltungsebenen zu unterstützen.

Darüber hinaus wurde eine Kunstperformance von Heide Spitzer, die neben Ihrer Arbeit im CCCA Servicezentrum auch als freischaffende Künstlerin tätig ist, unter dem Titel "The Beauty of Climate Change" angeleitet. Das Video zur Performance finden Sie HIER. (Musik: Thomas D. "Lektionen in Demut 11.0")

Als Netzwerkveranstaltung gewinnt neben der Interdisziplinarität auch die Transdisziplinarität immer mehr an Bedeutung. So wurden die Pausen sowie der Icebreaker und die Abendveranstaltung für gemeinsame Gespräche sowie den Ideenaustausch zu Projekten genutzt.

Neben der wissenschaftlichen Tagung fand heuer erstmals auch eine „Junior Conference“ für Schüler:innen der 11. bis 13. Schulstufe statt. In einem eigenen Programmblock am Vormittag des 12. April boten Wissenschaftler:innen der MUL altersgerechte Vorträge und Workshops für die Jugendlichen an. Neben einem spannend aufbereiteten Einblick in die Forschungsbereiche ermöglichte die Junior Conference den Teilnehmer:innen einen authentischen Kontakt mit Forscher:innen und ein erstes „Hineinschnuppern“ in den Wissenschaftsbetrieb im Rahmen einer arrivierten Konferenz. Rund 200 Schüler:innen nahmen daran teil.

Impressionen vom CCCA Workshop für Nachwuchswissenschafter:innen

Impressionen von der Kunstperformance "The Beauty of Climate Change"

Weitere Impressionen der Tagung: Workshop in Kooperation mit dem Land Steiermark, Junior Conference für Schüler:innen, Posterpräsentationen und Pausengespräche

Icebreaker in Kooperation mit der Stadt Leoben

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Am Abend des 11. Aprils stand die MUL selbst im Vordergrund und skizzierte durch Peter Moser (MUL) die Vision der Universität zur nachhaltigen Entwicklung. Der Fokus lag dabei auf der globalen Entwicklung der Ressourcennutzung und der damit einhergehenden Entkopplung von Rohstoffen und Wachstum. Margit Keshmiri (Stadt Leoben) begrüßte in Vertretung des Bürgermeisters, Kurt Wallner, die Tagungsteilnehmer:innen in Leoben und zeigte die Verbindungen zwischen der Stadt Leoben und dem Klimatag auf.

Im anschließenden Vortrag von Robert Obenaus-Emler (MUL) zur Strategic Core Research Area SCoRe A+ Wasserstoff und Kohlenstoff wurden zwei zentrale Elemente, mit dem Potential die Auswirkungen des voranschreitenden anthropogenen Klimawandels zu minimieren, diskutiert. An diesem Potential forschen etwa 150 Personen der MUL. Ein Schwerpunkt des Vortrags wurde auf die Neugier und vor allem Kreativität junger Menschen gelegt. Im Laufe ihrer Ausbildung gilt es diese nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern weiter zu fördern, da Neugier und Kreativität unerlässlich sind um die in Zukunft noch auf uns wartenden Herausforderungen zu adressieren.

Im darauffolgenden Vortrag von Susanne Feiel (MUL) zu EURECA-PRO: The European University on Responsible Consumption and Production wurde Bildung ebenfalls thematisiert, denn EURECA-PRO hat einen doppelten gesellschaftlichen und planetarischen Auftrag. Durch seinen neuartigen Ansatz leistet es einerseits einen wirksamen Beitrag zur Entwicklung des Europäischen Hochschulraums und andererseits einen ganzheitlichen Beitrag zum hochaktuellen Thema des nachhaltigen Konsums und der nachhaltigen Produktion in SDG 12. Themen, wie jenes von SGD 12, verlangen holistische Ansätze für Bildung, Lehre und Forschung, daher kooperiert die Montanuniversität in EURECA-PRO mit acht Partneruniversitäten um alle Fragen rund um Konsum, Produktion und Ressourcennutzung interdisziplinär zu bearbeiten. Nach den Impulsvorträgen lud die Gastgeberin zu einem Buffet mit Köstlichkeiten aus der Region, gesponsert von der Stadt Leoben und gecatert von der Casedo GmbH.

Über Nachhaltigkeitshighlights wie beispielsweise das TripleN Magazin – das Nachhaltigkeitsmagazin der Montanuniversität, die RIC Education Schulprojekte, der Europäischen Universität EURECA-PRO, das Sustainable Development Panel oder Lightwalls zu Forschungsschwerpunkten wie Wasserstoff und Kunststoff, Nutzung von CO2 und Batterierecycling konnten sich die Teilnehmer:innen während des Vernetzungsteils informieren.

Die Folien zum Icebreaker finden Sie im Programm.

 

Abendveranstaltung in Kooperation mit voestalpine Metal Engineering Division am Standort Donawitz

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Die Abendveranstaltung nach dem ersten Konferenztag am 12. April startete mit einer Werksführung durch das voestalpine Werk in Donawitz. Im Anschluss daran wurden alle Tagungsteilnehmer:innen im Communication Center Donawitz (CCD) der voestalpine Metal Engineering Division mit einem vegetarisch/vegane Buffet aus dem hauseigenen Cateringunternehmenden gestärkt. Es folgte ein kurzer Einblick in inhaltliche Highlights aus dem Projekt UniNEtZ SDG 13 durch Ingeborg Schwarzl (CCCA-Geschäftsstelle) sowie eine kurze Vorstellung der voestalpine-Standorte und Produkte und der Herausforderungen durch die geplante Umstellung der Hochöfen auf Elektrolichtbogenöfen von Thomas Starzer (Senior Vice President, voestalpine Metal Engineering GmbH), die, ergänzt durch Quizfragen zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs), für angeregte Diskussionen an den Stehtischen sorgten.

Weitere Informationen über die Umstellung hin zu einer klimafreundlicheren Produktion bei der voestalpine finden Sie hier.

CCCA-Preise

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Der Nachwuchspreis für das Jahr 2023 wurde an Halliki Kreinin (WU/WWU) für das Paper From “Decent work and economic growth” to “Sustainable work and economic degrowth”: a new framework for SDG 8 vergeben.

Der CCCA Posterpreis war auch heuer wieder fixer Bestandteil der Tagung. Alle Teilnehmer:innen konnten während der Tagung die ausgestellten Poster bewerten. Auf Basis dessen hat eine Jury, bestehend aus Gerhard Wotawa (GeoSphere Austria & CCCA Vorstand), Markus Ellersdorfer (MUL) und Elisabeth Worliczek (CCCA Internationales), den Posterpreis vergeben.

Folgende Poster wurden auf die ersten 3 Plätze gewählt:

 

Unterstützer:innen des 23. Österreichischen Klimatags

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Der 23. Österreichische Klimatag wurde durch die Unterstützung folgender Einrichtungen ermöglicht, bei denen wir uns im Namen des gesamten CCCA herzlich bedanken möchten: