Mit einer Temperaturabweichung von +2,5 °C zum Klimamittel bestätigt das Jahr 2023 einmal mehr, dass die Erhitzung durch den menschenverursachten Klimawandel auch in Österreich rasant voranschreitet. Im Österreichmittel war 2023 das wärmste Jahr der Messgeschichte. Neben ausgedehnten Wärmephasen war das Jahr aber auch durch ungewöhnlich viele Niederschläge sowie Starkniederschlagsereignisse geprägt. In Summe lagen die Niederschlagsmengen gemittelt über Österreich um 20 % über dem Erwartungswert. Besonders folgenschwer waren für Österreich die langandauernden und heftigen Starkniederschlagsereignisse Anfang und Ende August. Bei den beiden Ereignissen wurde großflächig mehr als 200 mm Niederschlag in wenigen Tagen erreicht, punktuell sogar mehr als 300 mm. Die Folge waren Überschwemmungen und Hochwasser, Hangwässer, Erdrutsche und Muren sowie hohe See- und Grundwasserspiegel, die zur Gefährdung der Bevölkerung einerseits und zu enormen Schäden in der Land- und Forstwirtschaft und an Infrastrukturen andererseits führten. Nicht nur das Schadensausmaß, sondern auch das Gefahrenpotenzial für die Bevölkerung wird künftig noch ansteigen. Daher gilt es, einerseits entsprechende Vorkehrungs- und Anpassungsmaßnahmen zu treffen, aber andererseits auch das weitere Voranschreiten des Klimawandels durch klare politische, strukturelle sowie individuelle Maßnahmen so gut es geht abzuschwächen.
Der Klimarückblick wurde auch für alle neun Bundesländer aufbereitet:
Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Wien
Der jährlich erscheinende Klimastatusbericht Österreich wird im Auftrag des Klima- und Energiefonds sowie aller neun Bundesländer durch das Climate Change Centre Austria (CCCA) in Zusammenarbeit mit der GeoSphere Austria (GSA) und der Universität für BOKU Bodenkultur (BOKU) und unter Mitwirkung zahlreicher weiterer Forschungseinrichtungen erstellt.