JPI Climate

Durch Joint Programming Initiativen (JPI) wird die Zusammenarbeit und Koordinierung von Forschung und Entwicklung in Europa gefördert. Die Mitgliedsstaaten bringen sich aktiv und mit nationalen Ressourcen in mehreren JPIs ein, die sich thematisch an den großen gesellschaftlichen Herausforderungen orientieren. Sie arbeiten mit der Europäischen Kommission eng zusammen, agieren aber unabhängig davon. JPI Climate („Connecting Climate Knowledge for Europe“) ist eine Initiative von 17 EU-Mitgliedsstaaten und assoziierten Staaten, die es sich zum Ziel gesetzt haben, nationale Programme durch gemeinsame Koordination der Klimaforschung und die Förderung neuer transnationaler Forschungsaktivitäten besser aufeinander abzustimmen.

Die internationale Vernetzungsplattform des CCCA leistet hier einen wichtigen Beitrag, indem sie an der Schnittstelle zwischen Förderer:innen und Wissenschaftler:innen, zwischen nationalen und internationalen Forschungsagenden und Forschungsschwerpunkten agiert. Durch strategische Forschungskoordination soll die österreichische Forschungscommunity, und insbesondere die Mitglieder des CCCA, besser in die internationale Landschaft von Förderungsmöglichkeiten und thematisch relevanten Initiativen eingebunden werden. Hierfür wirkt die Vernetzungsplattform für die österreichische Forschungscommunity unter anderem auf transnationaler Ebene in der strategischen Forschungsentwicklung von JPI Climate mit.

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Strategische Koordination der österreichischen Beiträge zu JPI Climate: Vertretung im JPI Climate Governing Board im Auftrag des BMBWF

Seit 2018 findet die Vertretung im JPI Governing Board durch die internationale Vernetzungsplattform des CCCA im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) statt. Hier werden inhaltliche Schwerpunkte zu Themen gesetzt, die in Österreich sowie in Europa relevant sind. Somit wird der österreichischen Klimawandelforschungscommunity nicht nur ein Zugang zu transnationalen Förderungen, sondern darüber hinaus auch zu zahlreichen Netzwerken und Aktivitäten ermöglicht.

Mehr Informationen zum JPI Climate Governing Board finden Sie hier.

Leitung der JPI Climate AG EST (Action group „Enabling Societal Transformation”)

Die operativen und programmatischen Aktivitäten (wie zum Beispiel das Erstellen von Arbeitspapieren oder die Konzipierung von Ausschreibungen) von JPI Climate werden von Action Groups (AGs) durchgeführt und dann vom Governing Board verabschiedet. Die AG EST hat das Ziel, die Human- und Sozialwissenschaften als Schlüsseldisziplinen für die nachhaltige gesellschaftliche Transformation im Kontext des Klimawandels zu fördern. Die Vernetzungsplattform leitet die AG EST im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF).

Mehr Informationen zur JPI Climate AG EST finden Sie hier.

CSA Magica (Maximizing the synergy of European research Governance and Innovation for Climate Action)

MAGICA zielt darauf ab, die Entwicklung, die Bereitstellung und den Austausch von Wissen aus Forschung und Innovation zu beschleunigen, um politische Entscheidungen und Klimamaßnahmen zu unterstützen. Dies soll durch eine bessere Koordinierung laufender und zukünftiger Klimainitiativen auf transnationaler, nationaler, regionaler und kommunaler Ebene und eine effizientere Nutzung von Ressourcen erreicht werden. MAGICA ist ein transnationales Projekt mit einer Laufzeit von vier Jahren, das im Juni 2022 gestartet wurde und von Horizon EU finanziert wird, und ist die Koordinierungs- und Unterstützungsaktion (CSA) für JPI Climate. Das CCCA ist im Rahmen der Internationalen Vernetzungsplattform im regelmäßigen Austausch.

Mehr Informationen zu CSA Magica finden Sie hier.

Equinox Summit

Das Ziel von Equinox besteht darin, die Entwicklung und den Transfer von Klimawissen in die Politik zu beschleunigen, um dringende Maßnahmen zu ergreifen. Den Akteur:innen im öffentlichen und privaten Sektor soll Zugang zu aktuellen Informationen gewährleistet werden. Hierfür soll gemeinsam mit JPI Climate ein Prozess zur systematischen Aktualisierung der wissenschaftlichen Informationen etabliert werden.

Mehr Informationen zum Equinox Summit finden Sie hier.

JPI Cultural Heritage and Global Change (JPI CH)

Das kulturelle Erbe ist durch den Klimawandel stärker gefährdet. In globalen Vereinbarungen wie dem Pariser Abkommen (2015), dem Globalen Biodiversitätsrahmen von Kunming und Montreal (2022) und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) wird das Potenzial des kulturellen Erbes, eine aktive Rolle beim Übergang zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Zukunft zu spielen, anerkannt. Durch JPI CH werden transdisziplinäre und konvergente Forschungsansätze zu dem Thema kulturelles Erbe und Klimawandel unterstützt. Die Zusammenarbeit zwischen der Forschungsgemeinschaft über mehrere Regionen hinweg wird gefördert und trägt zu Wissensfortschritten und politischen Veränderungen auf globaler Ebene bei. 

Dazu gab es einen Joint Call „Climate and Cultural Heritage“ (2023), gemeinsam mit dem Belmont Forum, der drei komplementäre Themengebiete umfasste:

  • The Impact of Climate Change on Cultural Heritage (Thema 1)
  • Cultural Heritage as a Resource for Climate Mitigation and Adaptation (Thema 2)
  • Sustainable Solutions for Heritage (Thema 3)

Unter den 16 geförderten Projekten, befanden sich drei Projekte von Österreichischen Partnerinstitutionen:

  • CuHeMo (Cultural Heritage in Motion: Indigenous Knowledge and Mobile Livelihoods in Changing Climates) AT-Projektpartner: Universität Wien, Institut für Geographie und Regionalforschung (Konsortialführendes Land: Niederlande; beteiligte Länder: Österreich, Thailand)
  • SUSTHERIT (Transformative urban heritage. Strategies for a sustainable European housing stock) Konsortialführende Institution: ÖAW (beteiligte Länder: Frankreich, Großbritannien, Tschechische Republik)
  • ARCA (Biolcultural Heritage in Arctic Cities: Resource for Climate Adaptation) AT-Projektpartner: Universität Wien, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie (konsortialführendes Land: USA; beteiligte Länder: Frankreich, Norwegen, Österreich) 

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Involvierung in JPI Climate Ausschreibungen in enger Zusammenarbeit mit der FFG

SOLSTICE

Klimawandelforschung ist nach wie vor stark von naturwissenschaftlichen Disziplinen geprägt, während Forschung, die auf die gesellschaftlichen Prozesse und das Potenzial zur Veränderung abzielt, oft nicht prioritär behandelt wird. Dabei benötigt die Menschheit dringend Wissen darüber, wie die gesellschaftliche Veränderung hin zu einer klimafreundlichen und sozial gerechten Zukunft stattfinden kann. Die JPI Climate Ausschreibung SOLSTICE adressiert diese große Lücke in der Förderlandschaft. Die Ausschreibung konzentriert sich auf drei zentrale Themenbereiche:

  • Soziale Gerechtigkeit und Partizipation
  • Sinngebung, kulturelle Bedeutung und Risikowahrnehmung in Zusammenhang mit dem Klimawandel
  • Transformative Finanz- und Wirtschaftssysteme

Die Rolle der Vernetzungsplattform bei SOLSTICE

Die Vernetzungsplattform leitete ab August 2018 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) die strategische Entwicklung von SOLSTICE (Scoping, Entwicklung des thematischen White Papers als Basis für die Ausschreibung, Koordinierung der teilnehmenden Förderorganisationen, Konzipierung der Inhalte und Kriterien).

Österreichische Projektbeteiligungen

Für die Förderung der Forschungsprojekte konnten insgesamt 6,9 Millionen Euro aus zehn teilnehmenden Ländern mobilisiert werden. Von 75 eingereichten Projekten wurden sieben zur Förderung ausgewählt, wovon an zwei Projekten österreichische Projektpartner beteiligt sind.

Mehr Informationen zu SOLSTICE finden Sie hier.

 

AXIS

Die transnationale Ausschreibung AXIS („Assessment of Cross (X) - sectoral climate Impacts and pathways for Sustainable transformation“) wurde als Fortsetzung von ERA4CS konzipiert. AXIS zielt darauf ab, die Kohärenz, Integration und Robustheit der Klimafolgenforschung zu verbessern, indem transnationale, Community-übergreifende und interdisziplinäre Forschungsprojekte ermöglicht werden. Dadurch soll die Wissensbasis für die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft erweitert werden. Drei miteinander zusammenhängende Themen sollen bearbeitet werden:

  • Sektor- und maßstabsübergreifende Folgenabschätzungen für den Klimawandel
  • Integration der Abschätzungen des Impacts des biophysikalischen Klimawandels mittels wirtschaftlicher Modelle
  • Entwicklung von Möglichkeiten die langfristigen Ziele des Pariser Abkommens unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen mit den Sustainable Development Goals (speziell SDG 13 „climate action") zu erreichen

Die Rolle der Vernetzungsplattform bei AXIS 

Die FFG ist im Auftrag des BMBWF der österreichische Partner in dieser Ausschreibung, insofern hat sich die Vernetzungsplattform vor allem auf die Vorbereitung der österreichischen Wissenschaftscommunity auf die Ausschreibung konzentriert.

Österreichische Projektbeteiligungen

Diese transnationale Ausschreibung wurde 2017 eröffnet und wird von elf Organisationen aus zehn Ländern finanziert. Insgesamt konnte ein Budget von 15-17 Millionen Euro zur Förderung zur Verfügung gestellt werden. Im März 2018 wurden zehn der 40 eingereichten Anträge vom internationalen Expert:innenkomitee zur Förderung ausgewählt. Österreich war außerordentlich erfolgreich in dieser Ausschreibung und ist bei fünf der zehn geförderten Projekte beteiligt.

Mehr Informationen zu AXIS finden Sie hier.

Vergangene Projekte aus JPI Climate