Am 23.11.2023 fand der fünfte ACRP Dialog zum Thema „Die großen Hebel der Klimawandelanpassung“ in Wien statt.
Knapp 30 Vertreter:innen aus Forschung und Verwaltung trafen sich in den Räumlichkeiten des Klima- und Energiefonds, um gemeinsam über die großen Hebel der Klimawandelanpassung zu diskutieren und neue Lösungen zu finden.
Nach der Begrüßung durch Gernot Wörther (Klima- und Energiefonds), Barbara Kronberger-Kießwetter (BMK) und Simon Tschannett (CCCA Vorstand, Weatherpark) startete der Dialog mit zwei kurzen Impulsvorträgen. Sebastian Seebauer (Joanneum Research) brachte den Teilnehmer:innen das Thema Pfadabhängigkeit näher, sein Vortrag hatte den Titel Pfadabhängigkeiten erkennen und managen. Anschließend sprach Daniela Fusch-Hanusch (TU Graz) über Beteiligungsprozesse in der Klimawandelanpassung.
Alle Teilnehmenden konnten den weiteren Verlauf der Veranstaltung aktiv mitgestalten, da sie in die Auswahl der Themenschwerpunkte eingebunden waren. Vor der Pause wurden alle Teilnehmer:innen gebeten, jene drei Sektoren oder Bereiche aufzuschreiben, in denen ihrer Meinung nach die größten Hebel der Klimawandelanpassung liegen. Basierend auf diesen Rückmeldungen wurde anschließend jedem der fünf Tische ein Überthema für die Diskussion zugeordnet. Anschließend konnten sich die Teilnehmer:innen bei Getränken und Häppchen auch informell austauschen.
Nach der kurzen Stärkung sind die Teilnehmer:innen in fünf verschiedenen Kleingruppen in den Dialog getreten und haben anhand von Leitfragen diskutiert.
Zum Abschluss der Veranstaltung konnten alle fünf Gruppen ihre wichtigsten Ergebnisse kurz im Plenum vorstellen. Einige Haupterkenntnisse des Dialogs waren:
Ausreichend Ressourcen
Für erfolgreiche KWA-Maßnahmen sind ausreichende finanzielle Mittel und qualifiziertes Personal erforderlich. Im Idealfall stehen Fördermittel langfristig zur Verfügung und werden flexibel eingesetzt. Die finanzielle Mittel können sowohl von staatlicher als auch von privater Seite kommen. Die Kosten des Nichthandelns (siehe COIN) sollten besser sichtbar gemacht werden, um den finanziellen Vorteil von KWA zu kommunizieren. Darüber hinaus sollten zusätzliche Anreize für die Umsetzung von KWA-Maßnahmen geschaffen werden, z.B. durch Subventionen. Für Kommunikation und Bewusstseinsbildung sollten von Anfang an Ressourcen miteingeplant werden.
Gesetzliche Verankerung & Klärung der Zuständigkeiten
Wer, wann, wie Klimawandelanpassungsmaßnahmen setzt, sollte klar geregelt sein, z.B. in einem nationalen Klimawandelanpassungsgesetz. Darin könnten auch die Nationale Anpassungsstrategie und eine KWA-Pflicht verankert werden. Eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ebenen (Gemeinden, Länder, Bund, EU) ist wünschenswert. Auf EU-Ebene gibt es bereits viele Vorgaben. Diese müssen besser bekannt gemacht und umgesetzt werden.
Kommunikation
Ohne passende Kommunikation kann die Dringlichkeit des Themas nicht vermittelt werden. Grundlage dafür sind der Aufbau einer soliden Wissensbasis und das Schaffen von Verständnis in der Bevölkerung. Dabei sollte v.a. auf positive Narrative gesetzt werden. Kommunikationskampagnen sollten immer zielgruppenspezifisch und inklusiv gestaltet werden.