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Warum ich als Wissenschafter die Klimabewegung unterstütze - Gastkommentar mit Reinhard Steurer


Streikende Jugendliche haben die Klimakrise besser verstanden als viele Politikerinnen und Politiker, die sie lösen sollten. Im Gastkommentar erklärt Reinhard Steurer, Klimapolitikexperte an der Boku Wien, weshalb Aktivisten in der Klimakrise von mehr Wissenschafterinnen unterstützt werden, als viele glauben.

Ich werde manchmal gefragt, warum ich als Professor Klimaaktivisten unterstütze, zur Teilnahme am weltweiten Klimastreik aufrufe und selbst daran teilnehme. Ich möchte das mit ein paar persönlichen und fachlichen Einblicken zu meiner Forschung über Klimapolitik erklären.

Die meisten Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die sich mit einem Problem beschäftigen, machen das nicht nur aus Erkenntnisinteresse, sondern auch weil sie zur Lösung des Problems beitragen wollen. Ingenieure wollen saubere Autos und bessere Batterien bauen, Medizinerinnen wollen Krebs und andere Krankheiten heilen, Virologinnen wollen nicht nur das Sars-Coronavirus verstehen, sondern auch eine Pandemie verhindern beziehungsweise bekämpfen. Bei jedem Forschungsantrag muss längst gut erklärt werden, inwiefern ein Forschungsvorhaben gesellschaftspolitisch relevant ist, also dabei hilft, ein Problem zu lösen. Ohne diese Relevanz hat man so gut wie keine Chance auf Förderung. So ist das auch bei jenen, die zur Klimakrise forschen. Ob Klima- oder Sozialwissenschafter, wir alle wissen, dass die Klimakrise katastrophal enden wird, wenn wir politische Rahmenbedingungen nicht so verändern, dass Klimaverschmutzung rasch aufhört. Die Frage ist, wie das gelingen kann.

Aktivismus wirkt... Mehr dazu auf: derstandard.at

© Dominic Wunderlich