Weltwetterorganisation meldet überdurchschnittlichen Temperaturanstieg in ganz Europa. In Europa sind die Temperaturen in den vergangenen 30 Jahren mehr als doppelt so schnell gestiegen wie im weltweiten Durchschnitt. Das berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf am Mittwoch eine Woche vor dem UN-Klimagipfel in Ägypten ab 7. November.
Gemeinsam mit dem europäischen Erdbeobachtungssystem Copernicus präsentierte sie den Klimazustandsbericht Europa. Im Zeitraum zwischen 1991 und 2021 seien die Temperaturen in Europa durchschnittlich um 0,5 Grad pro Jahrzehnt gestiegen, stellte die WMO klar. Noch nicht mit eingerechnet ist das noch nicht abgelaufene Jahr 2022, das in Anbetracht des wärmsten Oktobers seit Beginn der Messungen in Teilen Europas die Statistik sogar noch verschlechtern könnte.
Schmelzwasser spült Schadstoffe in die Seen
Insbesondere die höheren nördlichen Breiten und die Ausläufer Europas an der Arktis erwärmen sich schnell, berichtet die WMO. Es schmelze der Eisschild Grönlands, was den Anstieg des Meeresspiegels beschleunige. Im Sommer 2021 wurde dort am höchsten Punkt auf gut 3.200 Metern erstmals seit Beginn der Messungen in den 1980er Jahren Regen statt Schnee registriert.
Mit dem Schmelzwasser gelangen auch mehr Schadstoffe in entlegene arktische Seen. Wie im Rahmen des österreichisch-kanadischen Forschungsprojekts "High-Arctic" gezeigt werden konnte, gelangen durch die rasche regionale Erwärmung Umweltgifte, wie etwa polybromierte Flammschutzmittel, die über Jahrzehnte auf Gletschern abgelagert wurden, in die Gewässer.
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