Newsbeitrag

Wald in Österreich: Ich seh den Urwald vor lauter Fichten nicht


Urwald in Österreich. Ja, das gibt es. Allerdings nur sehr wenig. Die Regierung sieht vor, mehr Flächen unter Naturschutz zu stellen. Die Forstwirtschaft schreit auf. Den Wald zu schützen und zu nutzen, das sei kein Widerspruch. Stimmt das?

Wege gibt es hier nicht. Über Stock und Stein gehen wir an Wildschwein-Dung vorbei. Zumindest ordnet Waldexperte Matthias Schickhofer den etwas beißenden Geruch so für uns ein. „Denen möchte ich nicht unbedingt begegnen“, sagt unsere Kamerafrau. „Hier gibt es auch Wölfe“, antwortet Schickhofer amüsiert. Es ist laut, Vögel zwitschern wild durcheinander. Immer wieder fällt ein besonders lauter Schrei auf. Es ist der Flugruf des Schwarzspechts. Ungefähr so sieht Urwald in Österreich aus. So riecht und klingt er. 

Viel davon gibt es nicht mehr. Der letzte große Urwaldrest ist der Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal in Niederösterreich. Ein Ur- oder Primärwald ist ein Wald, den die Menschen nie verändert haben. Wo sie also keine Bäume gefällt, Bäumchen gepflanzt oder Forstwege angelegt haben. In diesen Wald darf man auch nicht so einfach rein.

Im Kamptal, wo uns Matthias Schickhofer deshalb stattdessen durch die Wälder führt, ist kein Ur- sondern ein Naturwald. Das ist ein Wald mit standorttypischen Bäumen. Die Wälder sind im Hinblick auf die Struktur, die Komplexität und Artenvielfalt noch natürlich. Es gab aber Eingriffe durch den Menschen. 

Mehr dazu auf: moment.at

Foto Sophia Hilmar