Die Seminarreihe “Klimagerechtigkeit: Ethische Reflexion und transformatives Handeln” bietet eine Auseinandersetzung mit zentralen Aspekten der Klimakrise. Es handelt sich um ein niederschwelligen Weiterbildungsangebots (berufsbegleitend möglich; keine Prüfungen). Im Zentrum steht die Frage nach Klimagerechtigkeit, also nach der ethischen Dimension der Klimakrise.
Der globale Klimanotstand wirft zahlreiche, gravierende moralische Fragen auf, vor allem aufgrund der Asymmetrie zwischen den Hauptverursachern der Treibhausgasemissionen (reiche Länder des Nordens) und den derzeit Hauptbetroffenen der Erderhitzung und ihrer katastrophalen Folgen: nämlich arme Menschen, Frauen, Kinder, indigene Völker in Ländern des globalen Südens, die für die Folgen des Klimawandels besonders verletzlich sind. Aber auch in reichen Ländern wie Österreich ist die Betroffenheit durch die Folgen des Klimawandels sozial ungleich verteilt, treffen sie Angehörige der Arbeiterschicht (z. B. Bauarbeiter) und sozial schwächere Gruppen stärker, z.B. Personen, deren Wohnung von Hitze stärker betroffen ist. Es geht dabei um die Konsequenzen von Extremwetterereignissen wie Hitze, Dürre, Trockenheit, Starkregen und Überflutungen, Hurrikans usw., die sich aufgrund der Störung des Klimasystems sowohl häufen als auch verstärken.
Themen:
- naturwissenschaftliche Grundlagen auf Basis des jüngsten Sachstands-Berichts des Weltklimarats (IPCC, AR6)
- Folgen des Klimawandels und Anpassung anhand von Beispielen aus dem globalen Süden
- Öffentlicher und politischer Diskurs über Klimaflucht
- Klimagerechtigkeit: Geschichte, Positionen der int. Klimagerechtigkeitsbewegung; Einführung in die philosophische Klimaethik
- rechtspopulistische Klimaleugnung
- Klimanotstand als Herausforderung der Religionen: Klima-Aktivismus und ziviler Ungehorsam aus theologisch-spiritueller Sicht
- Klimapolitik auf internationaler, europäischer und österreichischer Ebene: aktueller Stand der Klimapolitik
- zivilgesellschaftliches Engagement für Klimaschutz (u.a. Klimaklagen)
- sich engagieren ohne auszubrennen: individuelle Resilienz im Klimanotstand
- Perspektiven der politischen Ökologie: Kritik der „imperialen Lebensform“
- sozial-ökologische Transformation und Machtverhältnisse; spirituelle Dimension einer systemischen, weltanschaulichen Transformation
Neben der Vermittlung von aktuellem wissenschaftlichem Wissen geht es um den persönlichen Austausch, Vernetzung und gegenseitige Ermutigung zum Handeln der Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen. Zugunsten der persönlichen Resilienz wird (optional) in den Seminaren eine Meditationseinheit angeboten.
Anmeldefrist: 25. April 2025
www.donau-uni.ac.at/klimagerechtigkeit