Vierte Welle, neue Virus-Variante, Spaltung der Gesellschaft: Die Lage ist trostlos. Doch trotz aller Novembrigkeit braucht es die Hoffnung – als aufklärerisches Prinzip.
Es ist unklar, philosophisch und mythologisch gesehen, ob Hoffnung eher nützlich ist und ein Versprechen oder schädlich und ein Trugschluss. In der Büchse der Pandora jedenfalls, so geht die Geschichte, blieb Hoffnung als Einziges übrig, entweder sollte sie den Menschen vorenthalten oder den Menschen nicht zugemutet werden.
Heute verdichtet sich Hoffnungslosigkeit in ungeahnter Weise: Da ist eine Mischung aus tiefem Verdruss, echtem Schmerz, dauerpräsenter Angst und einer Resignation, die mehr bedeutet als eine individuelle Lebenshaltung, mit der man sich eben durch den Nieselregen der eigenen Biografie schleppt – es ist eine Gesellschaftskrise. Denn aus dieser Resignation entsteht eine grummelige Passivität, die politisch wirksam wird und dauerhaft gesehen demokratisch destruktiv...
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Georg Diez