Klimaforschende der Universität Graz haben gemeinsam mit Partner:innen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften herausgefunden, dass die Dauer der plötzlichen Erwärmungen in der polaren Stratosphäre im Winter seit den 1980er-Jahren um rund 50 Prozent zugenommen hat.
In der Stratosphäre, in über 20 Kilometern Höhe, steigen die polaren Temperaturen nördlich von Europa immer wieder einmal explosionsartig an. Von unter minus 60 Grad Celsius kann sich die Luft dort binnen Tagen auf bis über Null erwärmen, zeigen meteorologische Daten der internationalen Wetterdienste. Das passiert in den Wintermonaten durchschnittlich einmal pro Jahr und dauert etwa ein bis zwei Wochen. Klimaforschende der Universität Graz haben gemeinsam mit Partner:innen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften untersucht, wie sich diese winterlichen „Hitzewallungen“ über die letzten Jahrzehnte entwickelt haben.
„Wir fanden mit Hilfe einer neuen Methode heraus, dass die Dauer der plötzlichen Erwärmungen in der Stratosphäre seit den 1980er-Jahren um rund 50 Prozent zugenommen hat“, berichtet Gottfried Kirchengast, Leitautor der Studie, die im Fachjournal Atmospheric Chemistry and Physics erschienen ist. Da der Temperaturanstieg in dieser Schicht der Atmosphäre mit einer massiven Schwächung des rotierenden Polarwirbels einhergeht, beeinflusst das auch das Winterwetter in unseren Breiten.
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