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Heiße Zukunft: Klimaforscher über 1,5-Grad-Ziel: "Festhalten daran ist lächerlich"


Der deutsche Klimaforscher Mojib Latif sieht auch die Zwei-Grad-Schwelle wackeln, kritisiert Klimakonferenzen und fordert drastische Maßnahmen. 

Die Erde soll sich nicht um 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erhitzen – und falls es doch so weit kommt, dann muss der Anstieg wenigstens auf unter zwei Grad begrenzt werden. So lautet das Ziel der Pariser Klimakonferenz, auf das sich die Weltgemeinschaft vor rund acht Jahren geeinigt hat. Doch laut dem Uno-Umweltprogramm droht ein fulminantes Scheitern dieses Ziels. Bereits jetzt liegt die durchschnittliche Erwärmung bei 1,3 Grad Celsius, der Kontinent Europa hat sich doppelt so stark erwärmt.

In vielen Ländern wird für besseren Klimaschutz protestiert. Das international gesetzte 1,5-Grad-Ziel ist Fachleuten zufolge allerdings nicht mehr ohne "Overshoot" erreichbar.

Nun meldete sich dazu der deutsche Klimaforscher Mojib Latif zu Wort. "Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält", sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Bayern vom Dienstag. "Das ist de facto doch längst gerissen." Der Experte fordert eine Abkehr vom Ziel der Begrenzung der Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.

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© Gerd Altmann