Newsbeitrag

Forscher:innen dokumentieren Gletscherschwund mit Luftbildern aus der Besatzungszeit


Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die US-Luftwaffe noch etliche Kampfflieger in Europa stationiert. Anstatt sie abzuziehen, wurden sie für ein Kartierungsprojekt genutzt mit dem vorrangigen Ziel, anhand von Bildern die effiziente Zerstörung zu dokumentieren. Diese Archiv-Aufnahmen nutzt nun ein Grazer Forschungsteam unter der Leitung des Glaziologen Jakob Abermann für die Vermessung der damaligen Gletscher.

„Die 1940er-Jahre sind für uns besonders interessant, weil es damals auch relativ warm war und somit die Schneegrenze im Sommer sehr hoch lag“, berichtet Jakob Abermann vom Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz. „Außerdem bieten die historischen Luftaufnahmen die einmalige Möglichkeit, die Gletscher flächendeckend zu analysieren.“ Bis jetzt gibt es nur punktuelle Vermessungen einzelner Eisfelder. Mit seinem Projektteam gelang es ihm, Kopien der Bilder anzukaufen. Ein erster Blick auf die Dokumente zeigt deutlich den Zerfall größerer Gletscher in kleine, fast statische Eisfelder. Weiters bestimmten die Forscher:innen etliche neu gebildete Seen sowie Änderungen der Flussläufe.

Lesen Sie alles über das Projekt auf: uni-graz.at

© zhugher