Die EU hat sich bei der Weltklimakonferenz in Belem mit ihrer Forderung nach einem Fahrplan zur Abkehr von fossilen Energieträgern nicht durchsetzen können. Der am Samstag vorgelegte übergreifende Beschlussentwurf enthält das Wort „fossile“ nicht, er verweist lediglich auf einen Aufruf bei der vorletzten COP in Dubai. Damals war zu einem „Übergang weg von fossilen Energieträgern in den Energiesystemen“ aufgerufen worden. Der Vorschlag sorgte in Belem für einige Turbulenzen.
Der Beschlusstext verweist ansonsten auf die Notwendigkeit, den globalen Treibhausgasausstoß drastisch zu verringern, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Außerdem enthält der Text die Zusage, dass die Hilfen für Entwicklungsländer für die Anpassung an die Folgen der Erderwärmung bis 2035 verdreifacht werden sollen.
Auch EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra sagte, die EU hätte sich im Ergebnis der Konferenz zwar „mehr Ambitionen“ gewünscht. Die Einigung gehe aber immerhin „in die richtige Richtung“.
Eskalation am Ende
Bevor der Abschlusstext angenommen werden konnte, wurde es aber turbulent: Der Präsident der COP30, Andre Correa do Lago, setzte die Abschlusssitzung für Konsultationen aus. Zuvor beanstandeten mehrere Länder, dass ihre Bedenken zu Teilen des Abkommens nicht angemessen berücksichtigt worden seien. Im Plenum gilt das Prinzip der Einstimmigkeit. Kolumbien erklärte, Teile der Abschlusserklärung abzulehnen.
Auf dem Konferenzgelände herrschte zunächst Chaos und Ungewissheit. Erst später verkündete der COP-Präsident, dass der Abschlusstext angenommen wurde.
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