Bewertung und Einordnung städtischer Umwelt- und Klimapolitikmaßnahmen am Beispiel der Stadt Villach
Um eine drohende Klimakatastrophe im 21. Jahrhundert abzuwenden, hat sich die internationale Staatengemeinschaft im Pariser Klimaabkommen dazu verpflichtet, die Erderhitzung auf 1,5°C im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist laut IPCC (Weltklimarat) eine beispiellos schnelle und weitreichende Transformation unserer Wirtschafts- und Lebensweisen notwendig. Neben Staaten sind zunehmend Städte und Regionen gefordert, diesen Wandel durch aktive, klimawissenschaftlich fundierte Politik und die Umsetzung klimarelevanter Gesellschaftsutopien (z.B. autofreie Stadt der kurzen Wege; Transition Towns) zu gestalten. Die Stadt Villach ist diesbezüglich mit der Universität Graz im Austausch, um eine Evaluierung bestehender klima- und umweltpolitischer Bemühungen vorzunehmen und im Kontext planetarer Grenzen (Sustainable Development Goals) Empfehlungen für politische Maßnahmen und Rahmensetzung auf städtischer Ebene zu erarbeiten. Zudem könnte im Rahmen einer laufenden Begleitung der Stadt die Erstellung eines Klimaplans mit CO2-Budget und Erreichung von Klimaneutralität bis spätestens 2040 bzw. CO2-Neutralität bis 2035 unterstützt werden. Dabei dienen interne Vorarbeiten des Wegener Centers zum Steirischen und Grazer Treibhausgas-Budget, sowie zur Klimapolitikbewertung der Stadt Graz und des Bundeslandes Kärnten als Grundlagen.
Ziel
Im Rahmen der ausgeschriebenen Masterarbeit sollen die bisherigen Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen der Stadt Villach bewertet, synthetisiert und anhand verfügbarer (internationaler) Literatur in den Kontext städtischer klimapolitischer Maßnahmen und der Notwendigkeit einer ökosozialen Transformation gestellt werden. Die Masterarbeit erfolgt in Zusammenarbeit mit einem (aktuell im Aufbau befindlichen) interdisziplinären Team für strategische Klimapolitik-Beratung (Climate Policy Consulting).
Methode
Literatur-Recherche, Quantitative und qualitative Analyse, Politikberatung, Maßnahmenbewertung
Anforderungen
- Laufendes einschlägiges Masterstudium, wie zB der Umweltsystemwissenschaften (ESS), Sustainable Development, Global Studies, Circular Economy, Volkswirtschaft oder vergleichbarer Studienprogramme
- Arbeitssprachen: Deutsch & Englisch (Literatur in beiden Sprachen, Arbeit tentativ in deutscher Sprache)
- Lösungsorientierte, unabhängige und verlässliche Arbeitsweise; Teamorientierung
- Grundkenntnisse von und Interesse an umwelt- und klimapolitischen Maßnahmen
- Interesse am aktiven Austausch und Zusammenarbeit mit lokalpolitischen Akteur*innen
- Kenntnisse von Stadtsituationen (allenfalls gar Villach) und Vorerfahrung in klimapolitischem Engagement (z.B. in NGOs, Wissenschaftskommunikation, relevante Praktika) von Vorteil
Wir bieten
- Masterarbeit mit Entgelt (Forschungsstipendium für 6 Monate; 440€ pro Monat)
- Die Möglichkeit sich in städtischer Klimapolitik zu vertiefen und aktiv Politikberatung mitzugestalten
- Politikrelevante Forschung, unmittelbare Relevanz der Ergebnisse
- Arbeit in einem interdisziplinären Team für strategische Klimapolitikberatung (Climate Policy Consulting), mit Potential für weitere Projekte in der Zukunft
- Beginn ab September/Oktober 2022 möglich
Für weitere Fragen: senden Sie eine Mail an karl.steininger@uni-graz.at oder philipp.wilfinger@uni-graz.at.
Ihre Bewerbung (Motivationsschreiben, CV und Transkript bisheriger Studienleistungen) übermitteln Sie bitte bis Freitag, 10. Juni 2022 an robert.lackner@uni-graz.at, mit dem Betreff “Bewerbung Masterarbeit Villach”. Allfälliges Interview und die Entscheidung über den Zuschlag sind Ende Juni 2022 zu erwarten.