Newsbeitrag

Hochwasserrisiko steigt: Klimawandel verstärkt Starkregen in Österreich


Starkregenereignisse sind in Österreich in den vergangenen 40 Jahren intensiver geworden. Vor allem kurzfristige Extremniederschläge haben aufgrund der Klimaerwärmung stark zugenommen – auch kleinräumige Hochwasserereignisse treten deshalb zunehmend auf, berichtet ein Konsortium von drei österreichischen Universitäten im Fachjournal „Nature“.

Im Vergleich zum Jahr 1980 bringen kurzfristige Starkregenereignisse in Österreich heute merklich mehr Niederschlag mit sich. Das zeigt eine Analyse zweier über hundert Jahre laufender Messreihen, die ein Team von österreichischen Experten und Expertinnen im Fachjournal „Nature“ vorstellt. Vor allem bei großen, rasch auftretenden Niederschlagsmengen gibt es einen „starken Aufwärtstrend“, sagt der Hydrologe Günter Blöschl. Sie bringen mittlerweile durchschnittlich um 15 Prozent mehr Wasser. Der Grund sind höhere Temperaturen.

Dass es eine Studie mit komplett aus Österreich kommenden Daten, ausgewertet von Forscherinnen und Forschern der Technischen Universität (TU) Wien, der GeoSphere Austria, vom Landwirtschaftsministerium und der Universität Graz, in das Fachblatt „Nature“ schafft, passiert nicht oft. In dem Fall handle es sich aber um Erkenntnisse, die für weite Teile der Erde – und vor allem für die mittleren Breiten – Gültigkeit haben, erklärt Blöschl von der TU Wien. Man zeige hier, wie sich die gestiegenen Temperaturen auf regionaler Ebene auswirken und was das für die Hochwassersituation bedeutet.

Den Artikel lesen Sie auf science.orf.at, die Studie mit dem Titel “Increasing hourly heavy rainfall in Austria reflected in flood changes” finden Sie auf www.nature.com!

Auch das Wegener Center der Universität Graz hat nun erstmals untersucht, wie sich diese Stürme im Klimawandel verändern könnten. „Wir rechnen damit, dass anhaltende Höhentiefs nördlich des 40. Breitengrads und in Ostasien schon früher im Jahr auftreten werden. Insbesondere Kanada, Nordeuropa, Sibirien und der Norden Chinas müssen sich auf häufigeren langanhaltenden Starkregen im Frühling einstellen“, sagt Projektleiter Douglas Maraun. Die Ergebnisse der Studie wurden soeben unter dem Titel “Long-lasting intense cut-off lows to become more frequent in the Northern Hemisphere” im Wissenschaftsjournal Communications Earth & Environment veröffentlicht.

© Hochwasserkatastrophe, St. Pölten