Newsbeitrag

Nicht-heimische Baumarten helfen in Extremlagen aus


Mit der voranschreitenden Klimaerwärmung und sich schnell ausbreiteten Schädlingen könnten für „neue“ Gegebenheiten auch „neue“ Baumarten benötigt werden. Besonders in tiefen Lagen kommen heimische Baumarten an ihre Grenzen, doch ein direkter Eins-zu-eins-Ersatz ist oft nicht möglich. Auf den Standort kommt es an. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) hat die Chancen und Risiken von nicht-heimischen Baumarten bewertet, also Baumarten, deren natürliches Vorkommen nicht in Österreich liegt.

„Vorsicht ist geboten, wenn es um die euphorische Zustimmung oder pauschale Ablehnung des Anbaus nicht-heimischer Baumarten geht, wie die Ergebnisse des BFW-Projekts "WaldWandel" zeigen“, sagt Katharina Lapin, Leiterin des Instituts für Waldbiodiversität und Naturschutz des BFW. Die Auswirkungen nicht-heimischer Baumarten können nicht pauschal verallgemeinert werden. Die standortspezifische Risikobewertung, die das BFW entwickelt hat, ergaben unterschiedliche Bewertungen in verschiedenen Pilotregionen, zum Beispiel für die Gelbkiefer, die in der Pilotregion Perg in Oberösterreich als "derzeit sicher" eingestuft wird, im Klagenfurter Becken und im Südburgenländischen Hügel- und Terrassenland aber weitere Versuchsflächen empfohlen werden, um die Lage besser einschätzen zu können. Entscheidungen, die in Bezug auf eine konkrete Fragestellung an einem bestimmten Ort gemeinsam getroffen werden, werden eher akzeptiert als solche, die aus rein theoretischer Sicht getroffen werden. Dies unterstreicht die Bedeutung der Expertise von Biodiversitätsforscher:innen bei der Entscheidungsfindung.

Die Mischung macht ́s

Auch eine pauschale Bewertung als „sicher“ oder „unsicher“ lässt sich für eine nicht-heimische Baumart nur bedingt treffen. Mögliche Risiken und Potentiale können von vielen regionalen Bedingungen beeinflusst werden. Zum Beispiel gibt es in der Pilotregion Feldkirch in Vorarlberg sowohl Flächen, auf denen die Robinie als derzeit sicher gilt, aber auch solche, in denen von ihrem Anbau dringend abgeraten wird. Eine individuelle und standortspezifische Einschätzung ist daher immer empfehlenswert.

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Foto David Mark