Newsbeitrag

Die vielen Verlierer:innen der Klimakrise oder "Wem der Klimawandel am meisten schadet"


Von Mathias Ziegler

Jene Bevölkerungsgruppen, die sie am härtesten trifft, können sich am schwersten davor schützen. Weil Förderungen sie oft nicht erreichen.

Maria und Rudolf leiden. Seit Tagen hat es in ihrer kleinen Mietwohnung fast 30 Grad, auch nachts. Der Deckenventilator rotiert, die Fenster sind weit aufgerissen, trotzdem bekommen die Mittsechziger die Hitze nicht hinaus. Mittlerweile klagen beide über Kreislaufprobleme, und eigentlich warten sie schon seit Anfang Juni sehnsüchtig auf den Herbst.

Michael und Verena hoffen auf einen möglichst langen und heißen Sommer, damit sie ihren Pool am Stadtrand voll ausnutzen können. Ihr Passivhaus ist selbst an heißen Tagen zu Mittag angenehm kühl. Zugegeben, die Klimaanlage hilft ein wenig nach; aber der Strom dafür kommt von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Schließlich tun sie etwas für den Klimaschutz, zumal sie dafür entsprechende Bundes- und Landesförderungen bekommen haben.

Die beiden Beispiele machen deutlich: Der Klimawandel wirkt sich auf verschiedene Bevölkerungsgruppen unterschiedlich aus. Wie genau, das hat 2021 eine große Studie des Sozialministeriums mit dem Titel "Soziale Folgen des Klimawandels in Österreich" aufgezeigt. 

Auszug aus der Studie: “Sowohl die Auswirkungen des Klimawandels als auch klimapolitische Maßnahmen betreffen nicht alle Menschen in Österreich gleich. Fast alle Klimastrategien auf Bundes- und Länderebene verfolgen das Ziel einer „sozial verträglichen Klimapolitik“. Dieses Ziel bleibt aber meist vage. Die vorliegende Studie zeigt daher konkrete Umsetzungsmöglichkeiten hinsichtlich Zielgruppen und Maßnahmen auf. Zu diesem Zweck wurden ein Literaturreview, Sekundäranalysen von sozio-ökonomischen Mikrodaten und Interviews mit Vertreter:innen aus Verwaltung und Interessensgruppen im Klima- und Sozialbereich durchgeführt. Analyseeinheit der Studie sind in Österreich lebende Privatpersonen und –haushalte; gesamtgesellschaftliche oder volkswirtschaftliche Veränderungen, die mittelbar auch Privatpersonen betreffen, werden hingegen ausgeklammert.”

Lesen Sie weiter auf: wienerzeitung.at

© congerdesign